Zackig in den Shop gewandert


Die schöne Decke, die Sie unten auf den Fotossehen, mit den im Zick Zack geknüpften Fransen ist gerade aktuell in meinem Shop eingestellt. Das Stricken war wahrlich eine winterliche Geduldsprobe, da der Wollfaden sehr dünn war, aber als kleine Nebelschnecke bin ich das ja gewöhnt. Geduld ist sozusagen mein zweiter Schneckenname, ausgenommen wenn es verknoddelt verknotete Fäden gibt, oder ich im Rausch der Langsamkeit ein halbes Knäuel hinter mir herziehe und es nicht merke, da könnte ich dann schon mal ausgesprochen schneckenwild werden. Oh ja.
Aber nun schauen Sie doch erst mal die schönen Fotos an, und dann erzähle ich Ihnen noch etwas zu der Geschichte der Decke.

Es gibt ein sehr schöne Geschichte oder vielmehr märchenhafte Legende, die mich zum Entwurf der Decke inspiriert hat, denn nachdem ich auf der Wollbanderole den Namen (Laurin)  gelesen hatte, kam mir die alte Sage über den Zwergenkönig Laurin wieder ins Gedächtnis:

Nach der Überlieferung der Sage lagen das Reich und der Rosengarten von König Laurin in einem Tal zwischen hohen Bergspitzen. Eines Tages lud der König an der Etsch zur Hochzeit seiner wunderschönen Tochter Eimilde den Adel einer Maifahrt ein, nur König Laurin nicht. daraufhin beschloss dieser, mit seiner Tarnkappe als unsichtbarer Gast teilzunehmen. Als er die schne Similde erblickte, verliebte er sich in sie, setzte sie auf sein Pferd und ritt mit ihr davon. Sogleich verfolgten ihn die Ritter um Siegfried von Bern bis in seinen Rosengarten. König Laurin band sich einen Wundergürtel um, der ihm die Kraft von zwölf Männern verlieh, doch als er im Kampf zu unterliegen schien, stülpte er sich die Tarnkappe über und sprang im Rosengarten hin und her. Die Ritter jedoch erkannten an den Bewegungen der Rosen, wo sich Laurin verbarg. Sie packten ihn, zerstörten seinen Zaubergürtel und nahmen ihn gefangen. Laurin, erzürnt über sein Schicksal, belegte den Rosengarten mit einem Fluch: Weder bei Tage noch bei Nacht sollte ihn jemals wieder ein Menschenauge sehen. Doch er hatte die Dämmerung vergessen, und so kommt es, dass der verzeuberte Rosengarten heute noch in der Dämmerung seine blühenden Rosen erstrahlen lässt. Eine andere Variante der Sage deutet das Alpenglühen als Widerschein der Feste in der versunkenen Kristallburg des Zwergenkönigs.

Eine wunderschöne alte Geschichte wie ich finde, und die schöne Decke in einem dämmerblauen ganz dunklen, fast schon anthrazitfarbenen Blau habe ich extra schmal gearbeitet im kleinen Herringbone-Muster, das der Wolle durch die leichte Verwebung ein tolles Volumen trotz des recht dünnen Wollfadens gibt. Die schmale breite von 85 cm ist inspiriert vom Zaubergürtel des Zwergenkönigs, denn sie lässt sich wie eine Stola umlegen. Für die Fransen habe ich eine üppige Länge gewählt und sie versetzt 2-reihig im Zickzack geknotet, als Hommage an die Zickzack-Sprünge des Zwergs. Und so hoffe ich, dass dieses schöne Strickstück auch Sie ganz und gar verzaubert.

Eine märchenhafte Zeit! Herzlichst, Die Nebelschnecke.








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