Strukturen in der Natur


Wenn ich in der Natur auf Mustersuche gehe, bin ich jedes Mal begeistert. Dann können Sie mich mit der Kamera über einem Käfer oder einer Hummel wiederfinden, oder ich hänge über Mauern und ducke mich ins Gras. 
Wie klein eine Kuhherde doch ist, wenn man von einem Plateau aus in die Welt hinunter schaut, und wie groß ein Grashalm, betrachtet man ihn aus der Perspektive eines Insekts. Und ich bin immer wiederaufs Neue erstaunt, wie perfekt sich Lebewesen an ihre direkte Umgebung anpassen können. Genauso wie bei dieser feingliedrigen kleinen Libelle. Ich hätte sie fast übersehen, so wie sie sich als dünnes Stäbchen getarnt hat, das die gleiche Farbe wie die Samenstände des Grases zu haben scheint. Wenn ich richtig recherchiert habe, handelt es sich um eine Teichjungfer. 
Ich habe sie an den Ufern der Maas während unseres Ausfluges ins Département Meuse in Frankreich vor die Kameralinse bekommen, nachdem wir uns an einem wunderschönen Sommertag dem gluckernden, wirbelnden Fluss hingegeben haben. Was gibt es schöneres als ein Picknick am Fluss in Gesellschaft seiner Sommerbewohner. 
Ich werde von diesem schönen Tag noch einmal in einem späteren Beitrag berichten.




Wohin man schaut, entdeckt man Muster in der Natur. Getupfte Mauern, bewachsen mit farbigen Flechten, sind ein kleiner Mikrokosmos. Gehen Sie auch ruhig einmal auf Tuchfühlung und fühlen Sie, wie weich sich Moos anfühlt, wie sanft Gräser sein können, wie unterschiedlich die Farben sich verändern, wenn die Getreidefelder fast reif sind, oder beobachten Sie, wie sich die Landschaft in Bögen und Geraden aufteilt. Oder hängen Sie einfach mal die Füsse in den Fluss. Herrlich!
Wenn man sich dem Leben einfach hingibt, die Zeit vergisst, das Grün in all seinen unterschiedlichen Schattierungen wahrnimmt, die vielen Streifen in den Getreidefeldern, das Braun der Erde, die weizenfarbenen Gräser, die sich im Wind wiegen und an die Wellen im Meer erinnern, die Kiesel am Fluss und die Wirbel im Wasser, dann kann in einem einzigen Moment ein ganzes Universum geborgen sein. Es sind genau diese Momente, die die Zeit anhalten und das Leben langsamer fliessen lassen, und die unsere Erinnerung positiv prägen. Ich kann mich dann nicht satt sehen am Leben und der Ruhe, die weit über dem Land liegt.

Hängen Sie doch mal ab. Herzlichst, Die Nebelschnecke.

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