Lieblingsmuster


Wahrscheinlich hat jeder Strickbegeisterte seine Lieblingsmuster, die immer wieder bei den unterschiedlichsten Projekten zum Einsatz kommen. Bei mir sind es oft grafische, plastische Muster, die nur aus der Kombination von rechten und linken Maschen bestehen, daneben Zick-Zack-Muster wie die verschiedenen Herringbone-Varianten oder besonders schöne Ajourmuster, die in der Wiederholung ganz einfach überzeugen.
Ganz ehrlich, wenn ich manchmal nur das Fernsehprogramm anschauen will, fehlt meinen Schneckenfühlern gleich irgendetwas, so sehr habe ich mich schon daran gewöhnt, immer parallel dabei zu stricken. Umso besser, wenn man
nach ein paar Reihenrapporten das Muster gedanklich intus hat und ohne ständiges überprüfen der Strickschrift gemütlich und in Ruhe vor sich hinstricken kann. Gut, manchmal benötigt man noch eine Zopfnadel oder einen Reihenmarkierer, aber das sollte doch mit dem linken Fühler ganz easy zu erledigen sein.


Aktuell ist gerade eine Kollektion Winterschals fertig geworden, die rechtzeitig für die Herbst-Wintersaison bereitstehen. Es sind klassische Stücke in grau und schwarz aus einem weichen Melange-Garn. 
In jedem Stück findet sich eines meiner Lieblingsmuster wieder, und in ihrer Einfachheit und reduzierten Form sind sie sowohl für Damen als auch für Herren als modisches Accessoire geeignet. Auch sind alle Schals in einem langen Stück gestrickt und nicht als Loop. Insbesondere bei den Herren ist diese Variante anscheinend immer noch bevorzugt, und bei meiner Recherche habe ich doch gleich 11 Varianten gefunden, wie Mann seinen Schal trägt. 

Es sind auch zwei schöne Stolas entstanden, die mir so gut gefallen, dass ich sie mir am liebsten selbst um mein winterliches Schneckenhaus wickeln möchte, aber dazu mehr in einem extra Post. Doch keine Angst, sie sind bereits im Shop gelandet.

Ganz neu habe ich dabei das „Woven Transverse Herringbone”-Muster ausprobiert, es lag schon lange in meiner Schublade, lediglich übersetzen musste ich es noch, da die Anleitung nur in Englisch zu finden war. Den Beginn oder die Endung an den Rändern wandele ich oftmals ab, aber das kommt immer auf die eigene Strickweise und den Umgang mit Randmaschen an. Das Strickbild ergibt eine relativ ebene Oberfläche mit den charakteristischen Zick-Zack-Linien, aber auch die Rückseite präsentiert sich in einem attraktiven Look. Ich mag es mittlerweile sehr gerne, neben dem kleinen und dem sehr eng verwebten Herringbone-Muster. Diese schönen Klassiker mit Understatement kommen irgendwie nie aus der Mode.

Und deshalb habe ich Ihnen heute mal wieder die Anleitung zu einem schönen Strickmuster aufbereitet.  
Probieren Sie es einfach mal selbst aus.


Anleitung | Woven Transverse Herringbone

Gestrickt wird mit einer durch 8 teilbaren Maschenanzahl + 2 Maschen und den beiden Randmaschen sowie einem Reihenrapport von 24 Reihen. 
Die Zackenlinien entstehen durch das Abheben von Maschen, die dabei aber nicht gestrickt werden, wobei der Faden jeweils vor oder hinter der Strickarbeit mitgeführt wird. So ergibt sich der verwebte Look. Im Grunde genommen müssen Sie also nur rechte und linke Maschen stricken können, und einmal im Fluss, geht das Stricken sehr flüssig von der Nadel. Ausprobieren sollten Sie die Nadelstärke, damit das Ergebnis weich und nachgiebig wird. Eine Maschenprobe ist also Pflicht. Ich habe mit ca. 2 Nadelstärken mehr gestrickt als bei anderen Mustern.

Reihe 1: 
1 RM, 2 M rechts stricken, *2 M wie zum links stricken abheben, dabei den Faden vor der Strickarbeit führen, 2 M rechts stricken*. Die Ausführung * bis zum Ende der Reihe wiederholen, 1 RM
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Reihe 2:
1 RM, 1 M links stricken, *2 M wie zum links stricken abheben, dabei den Faden hinter der Arbeit führen, 2 M links stricken*, Die Ausführung * bis zum Ende der Reihe wiederholen, 1 M links stricken, 1 RM
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Reihe 3:
1 RM, 2 M wie zum links stricken abheben, dabei den Faden vor der Arbeit führen, *2M rechts stricken, 2 M wie zum links stricken abheben, dabei den Faden vor der Arbeit führen*. Die Ausführung * bis zum Ende der Reihe wiederholen, 1 RM
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Reihe 4:
1 RM, 3 M links stricken, *2 M wie zum links stricken abheben, dabei den Faden hinter der Arbeit führen, 2 M links stricken*. Die Ausführung * bis zum Ende der Reihe wiederholen, 2 M wie zum links stricken abheben, dabei den Faden hinter der Arbeit führen, 1 M links stricken, 1 RM
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Reihe 5 – 12:
Die Reihen 1 bis 4 zweimal wiederholen.
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Reihe 13:
1 RM, 2 M wie zum links stricken abheben, dabei den Faden vor der Arbeit führen, *2 M rechts stricken, 2 M wie zum links stricken abheben, dabei den Faden vor der Arbeit führen*. Die Ausführung * bis zum Ende der Reihe wiederholen, 1 RM
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Reihe 14:
1 RM, 1 M links stricken, *2 M wie zum links stricken abheben, dabei den Faden hinter der Arbeit führen, 2 M links stricken *. Die Ausführung * bis zum Ende der Reihe wiederholen,  1 M links stricken, 1 RM
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Reihe 15: 
1 RM, 2 M rechts stricken, *2 M wie zum links stricken abheben, dabei den Faden vor der Arbeit führen, 2 M rechts stricken*. Die Ausführung * bis zum Ende der Reihe wiederholen, 1 RM
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Reihe 16:
1 RM, 3 M links stricken, *2 M wie zum links stricken abheben, dabei den Faden hinter der Arbeit führen, 2 M links stricken*. Die Ausführung * bis zum Ende der Reihe wiederholen, 2 M wie zum links stricken abheben, dabei den Faden hinter der Arbeit führen, 1 M links stricken, 1 RM
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Reihe 17 – 24:
Die Reihen 13 bis 16 zweimal wiederholen.


Tipp:
Bei größeren oder längeren Flächen erscheinen die Ränder etwas wellig. Wer mag, denkt sich ein Randmuster dazu aus oder umäkelt das Strickstück links und rechts mit einfachen Kettmaschen. Dazu einfach in einen Fadenteil der Randmaschen einstechen. Bei meinem Schal habe ich zum absetzen des Musters noch jeweils 2 – 3 Reihen glatt rechts gestrickt und die beiden Enden der Schals mit einem einfachen Bündchenmuster abgeschlossen. 
Ich wünsche Ihnen viel Freude beim ausprobieren!
 
Lieben Sie doch mal wieder zackig! Herzlichst, Die Nebelschnecke.

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